5.
März 2012
Caritas im Bistum
Mainz investiert nachhaltig
Geldanlage in Mikrofinanz-Fonds kommt Armen zugute
Mainz. Die Caritas im Bistum Mainz investiert nachhaltig. 100.000 Euro seien Ende Februar über die Pax-Bank in Mikrofinanzprodukten angelegt worden, sagte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick am Montag. Dadurch werde die Vergabe von Kleinkrediten an Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern ermöglicht. „Wir wollen damit Hilfe zur Selbsthilfe leisten.“
Der Fonds versorgt Mikrofinanzinstitute, die sonst keinen Zugang zum internationalen Finanzmarkt haben, mit Darlehen. Diese vergeben dann vor Ort die Minikredite an Kleinstunternehmer, zumeist Frauen, die für sich und ihre Familien eine eigene Existenz aufbauen möchten. Zunächst sollen Menschen in Kolumbien, Kirgistan und Kambodscha profitieren.
Vordenker der Mikrofinanzinstitute war der aus Bangladesch stammende Wirtschaftswissenschaftler und Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus. Er wollte jenen Armen Zugang zu Krediten verschaffen, die eigentlich keine Sicherheiten bieten können. Dabei reichen ihnen oft Kleinstbeträge, um sich eine eigene Existenz aufzubauen und damit der Armut zu entkommen.
Die Mikrofinanzinstitute werden als Schaltstellen zwischen Fonds und Kreditnehmer genau unter die Lupe genommen. Das finanzielle Risiko für Anleger halte sich in engen Grenzen, sagte Wilfried H. Mönch, Filialdirektor der Pax-Bank Mainz. „98 Prozent der Mini-Kredite werden termingerecht oder vorzeitig zurückgezahlt.“ Sogar die Turbulenzen während der Finanzmarktkrise habe die Mikrofinanzwelt weitgehend unbeschadet überstanden.
Waren solche Investitionen in Mikrofinanzprodukte schwerpunktmäßig bislang nur im Ausland möglich, so sind sie es in Folge einer Gesetzesänderung nun auch in Deutschland. Die Pax-Bank ist dabei einer der ersten Anbieter des Invest -in-Visions-Mikrofinanzfonds und Partner der Invest in Visions GmbH, Frankfurt, dem Produktinitiator. Fondsmanager ist die ConCap , Connective Capital GmbH, eine Tochter der Frankfurt School of Finance & Management.
( jik )