Caritas im Bistum Mainz baut Angebot für junge Flüchtlinge aus
Zusätzlich 15 Plätze in den Gießener Clearinggruppen
Gießen. Die Caritas im Bistum Mainz hat auf steigende Flüchtlingszahlen reagiert und ihr Angebot für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Gießen ausgebaut. So schuf der Caritasverband Gießen im Oktober kurzfristig 15 zusätzliche Plätze und entsprechend zusätzliche Stellen, so dass nun in den fünf Clearinggruppen insgesamt 63 Jugendliche untergebracht sind. "Uns war es wichtig, hier schnell und unbürokratisch zu helfen. Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und dem katholischem Netzwerk in Gießen ist uns das gelungen", sagte der Gießener Caritasdirektor Joachim Tschakert.
Seit 2004 finden junge Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Deutschland zunächst Aufnahme in den Clearinggruppen des Kinder- und Jugendheims St. Stephanus. Neben weiteren differenzierten Jugendhilfeangeboten ist St. Stephanus mit seinem Clearingbereich die "Erstaufnahmeeinrichtung" für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Dort erhalten die im Schnitt 16 Jahre alten Mädchen und Jungen nicht nur eine medizinische Erstversorgung, sondern auch Unterstützung bei Behördengängen, Freizeitangebote und vor allem Deutschunterricht. Nach diesem durchschnittlich 88 Tage dauernden Clearingverfahren werden die jungen Flüchtlinge in Folgeeinrichtungen in Hessen verlegt, etwa in betreute Wohngruppen.
"Bereits seit etwa anderthalb Jahren kommen aber mehr junge Flüchtlinge als an Kommunen und Landkreise weiter vermittelt werden können. In den vergangenen Wochen hat sich die Situation verschärft", sagte Einrichtungsleiter Ulrich Dorweiler. So mussten zeitweise bis zu 19 Jugendliche im Hotel betreut werden. "Viele Flüchtlinge kommen aus afrikanischen Ländern, sind unter Einsatz ihres Lebens über das Meer nach Europa geflüchtet. Sie haben zum Teil schwere oder sogar traumatische Erfahrungen im Gepäck", sagte Dorweiler.
Während Ihres Aufenthalts in den Clearinggruppen könnten und sollen sie jedoch wegen der anstehenden hessenweiten Verlegung keine Wurzeln schlagen. Die pädagogische Aufgabe besteht darin, Ihnen trotzdem eine Perspektive aufzuzeigen und Transparenz im weiteren Verfahren zu vermitteln. "Für die Jugendlichen ist das eine schwierige Phase, die nicht zu lange dauern sollte. Sie suchen ein neues Zuhause." Daher sei die Aufstockung von Plätzen etwa in Wohngruppen von Seiten der Kommunen und der Jugendhilfeträger wichtig, appellierte Dorweiler.
Kontakt Kinder- und Jugendheim St. Stephanus:
Schwarzacker 32
35392 Gießen
Tel.: 0641/92216 - 0
Fax: 0641/92216 - 13
E-Mail: st.stephanus@caritas-giessen.de
Ansprechpartner
Ulrich Dorweiler, Einrichtungsleiter
Spendenkonto:
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BLZ: 513 900 00
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