Mainz. Als Schritt in die richtige Richtung wertet der Caritasverband für die Diözese Mainz die Reformschritte in der Pflege, die die Bundesregierung kurz vor dem Ende der Legislaturperiode doch noch auf den Weg gebracht hat. "Eine Tariftreueregelung ist genauso zu begrüßen wie eine Bezuschussung der Eigenanteile der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen", so Diözesancaritasdirektorin Regina Freisberg am Mittwoch. "Doch trotz der Verbesserungen für Pflegebedürftige und Pflegekräfte - wir sehen Nachbesserungsbedarf."
Zu befürchten ist, dass eine einseitige Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen der stationären Pflege die Attraktivität der häuslichen Pflege schmälert. "Diese Gefahr besteht, weil Verbesserungen der häuslichen Pflege nach dem bisher bekannt gewordenen Stand der Beratungen nicht vorgesehen sind", so Freisberg. Zu den Verlierern könnten auch so genannte Wohn-Pflegegemeinschaften gehören, die zum Beispiel von den Caritasverbänden im Bistum Mainz als Alternative zu Pflegeheimen angeboten werden. "Immer wieder fordern Politik und Gesellschaft eine Erweiterung der Pflege-Infrastruktur um solche kleinen Versorgungsformen. Wenn nun ausschließlich die finanziellen Rahmenbedingungen für Pflegeheime verbessert werden sollen, verlieren solche kleineren Versorgungsformen an Attraktivität. Das kann nicht sein", kritisiert Freisberg. (jik)
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Brigitte Lerch, Referentin Alten- und Gesundheitshilfe/Rehabilitation
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