Für
suchtkranke Menschen und ihre Angehörigen hat der Caritasverband Darmstadt sein
Hilfesystem stark ausgebaut. Seit Januar dieses Jahres hat er sich mit sechs
weiteren Caritasverbänden zum hessischen Suchthilfeverbund vernetzt. Seit 2001
pflegt er mit dem Caritasverband Kosice in der Slowakei einen
Erfahrungsaustausch, der 2005 zu einer Partnerschaft intensiviert wurde. Zur
Zeit besucht der Caritasdirektor aus Kosice, Cyrill Korpesio, mit einer
Delegation den Caritasverband Darmstadt. Unter anderem sind sie zu Gast im
Suchthilfezentrum Darmstadt und in der Klinik Schloß Falkenhof in Bensheim.
Im
Januar dieses Jahres hat sich der Caritasverband Darmstadt mit sechs weiteren
Caritasverbänden zum hessischen Suchthilfeverbund vernetzt, damit den Suchtkranken
noch schneller und nahtloser und auch unabhängig vom Wohnort geholfen werden
kann. Immer detaillierter bauen die beiden Caritasdirektoren Dr. Werner Veith
und Franz-Josef Kiefer mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihr
Hilfespektrum für Suchtkranke aus: Ambulante Rehabilitation, Stationäre
Behandlung, Tagesrehabilitation, Adaptionseinrichtungen, Betreutes Wohnen und
Betreutes Einzelwohnen sowie ein enger Kontakt zu Selbsthilfegruppen und
Gesprächskreisen werden angeboten, um den Weg aus der Sucht möglichst individuell
zu gestalten.
Alle,
die Suchthilfe
brauchen, können bereits
seit einiger Zeit unter der kostenlosen Hotline 0800 /8877600 schnell und
unkompliziert Hilfe erfahren. Die Sorgen des Anrufers werden entgegengenommen
und als Anfrage den
Suchtberatern zur
Verfügung gestellt. Diese stellen innerhalb kürzester Zeit eine adäquate und
professionelle Hilfestellung zur Verfügung.
Um
so erschütternder erlebte Veith die Begegnung mit seinem Kollegen, dem Direktor
des Caritasverbandes Kosice aus der Slovakei. Kennen gelernt hatte Veith ihn
2001, als er auf Einladung der Bundesrepublik Deutschland an Fachkonferenzen
mit Teilnehmern aus den Ost-Erweiterungsstaaten teilnahm. Es ging um die Frage,
wie Wohlfahrtspflege und Sozialarbeit in diesen Staaten organisiert sind.
In
Slovakei große Probleme im Suchtbereich
Im
Erfahrungsaustausch hörte Veith von den immensen Problemen seines Kollegen im
Suchtbereich. Die enormen
Alkoholprobleme in dessen Land und die unzureichenden Hilfesysteme - es
gab als einziges das Angebot eines Entzuges in der Psychiatrie - weckten bei
Veith einen dringenden Handlungsbedarf. So bot er dem Kollegen eine
kontinuierliche Partnerschaft und Kooperation an und ließ seinen Worten gleich
Taten folgen. Veith organisierte bei der „Aktion Mensch“ aus dem Sonderfonds
für Basisstrukturen in EU-Ländern einen Förderbetrag von 43.000 Euro für
insgesamt drei Jahre.
Im
Januar 2005 startete das Projekt, das Ende dieses Jahres ausläuft: Es umfasst
qualifizierte Weiterbildung für haupt- und ehrenamtliche Helfer in der
Suchtkrankenhilfe. Sozialarbeiter, Psychologen, Mediziner, Mitarbeiter aus der
Sozialverwaltung und Ehrenamtliche des Caritasverbandes Kosice wurden und
werden in Workshops geschult. Die Workshops finden in Deutschland wie in Kosice
statt.
Die
Themenpalette der Workshops ist sehr groß. Sie umfassen zum Beispiel die verschiedenen
Arten von Abhängigkeitserscheinungen, legale und illegale Abhängigkeiten,
Gesprächsführung, Bestandserhebung vor Ort, Vernetzung mit Partnern,
Öffentlichkeitsarbeit, Thematisierung von Sucht und Angebote von
Hilfsmöglichkeiten.
Durch
die Kooperation und
das daraus
entstandene Projekt konnte schon ein wesentlicher Fortschritt erzielt werden:
das erste Suchthilfezentrum wurde im Januar dieses Jahres eröffnet. Die
Resonanz auf das Hilfezentrum, in welchem Einzel- und Gruppengespräche
angeboten werden, ist groß. Auch ein eingerichtetes Suchthilfetelefon ist für
viele Betroffene eine wichtige Neuerung, da dadurch ein leichterer Erstkontakt
möglich ist.
Caritasdelegation
aus Kosice auf Besuch in Darmstadt
Zur
Zeit besucht der Caritasdirektor aus Kosice, Cyrill Korpesio, zusammen mit
einem Koordinator, einem Psychologen, einem Psychiater und einer Dolmetscherin
den Caritasverband Darmstadt im Rahmen des Projektes zum vorerst letzten Austauschbesuch.
Besucht werden das Suchthilfezentrum Darmstadt und die Klinik für Menschen mit
Suchterkrankungen, Schloß Falkenhof in Bensheim. Gleichzeitig werden Einblicke
in die Sozialarbeit allgemein und die Gemeinwesenarbeit gegeben. Denn nachdem
die Suchtproblematik in Kosice verbessert wurde, warten neue Aufgaben. Der Caritasdirektor
aus Kosice brachte es auf den Punkt: „Die Menschen, die zu uns kommen, haben
nicht nur Suchtprobleme. Sie sind oft verschuldet und arbeitslos und haben dazu
auch noch Eheprobleme. Dafür gibt es keinerlei Beratungsstellen.“
Neue
Finanzierungsmöglichkeiten werden nun gesucht, die Kooperation auch nach
Projektende aufrecht zu halten. Es gibt noch so viel Hilfebedarf und unter dem
Motto „Caritas hilft Caritas“ möchte der Caritasverband Darmstadt noch viel
Unterstützung anbieten.
Veith,
der in diese Kooperation viel Freizeit und viel ehrenamtliches Engagement investiert,
ist stolz, dass die Partnerschaft über rund 1200 Kilometer hinweg schon rund
sechs Jahre hält und bereits vielen Menschen enorme Hilfe geleistet hat.
Claudia Betzholz
Kontakt:
Kostenlose
Hotline für alle, die Suchthilfe brauchen: 0800 /8877600
Für Rückfragen
steht der Direktor des Caritasverbandes Darmstadt e. V., Dr. Werner Veith, unter
der Telefonnummer 06151 / 999121 zur Verfügung.