Diözese
Mainz. - „Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft.“ Mit diesem Slogan
wird die Caritas in Deutschland im neuen Jahr 2009 für ein besseres Miteinander
der Menschen werben. 2009 werden wohnungslose, suchtkranke und strafentlassene
Frauen und Männer im Mittelpunkt stehen. Die Caritas, die sich tagtäglich
tatkräftig für diese „Menschen am Rande“ engagiert, möchte eine breite Öffentlichkeit
für deren Probleme sensibilisieren und mehr Verständnis für sie erreichen.
Geschärft werden soll das Bewusstsein dafür, dass auch „Menschen am Rande“ eine
eigene Würde haben. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Superwahljahres 2009
will die Caritas ihnen gegenüber Gerechtigkeit einfordern. – Die Caritas möchte
mit ihrer neuen, auf drei Jahre angelegten Kampagne ein besseres Miteinander in
der Gesellschaft erreichen, das der Menschenwürde entspricht und allen zu gute
kommt. 2010 wird es um alte und 2011 um behinderte Menschen gehen.
„Menschen
am Rande“ sind das Spiegelbild der Erfolglosigkeit in unserer auf Leistung und
Erfolg getrimmten Gesellschaft. Darunter sind Menschen, die von Anfang an
schlechte Startchancen hatten, weil sie zum Beispiel in einem sozialen
Brennpunkt oder einer zerrütteten Familie geboren wurden. Andere starteten sehr
erfolgreich, stürzten dann aber durch plötzliche Arbeitslosigkeit ab. Nicht
selten spielen dabei auch psychische Erkrankungen eine Rolle. Trennung und
Scheidung, Krankheit, Überschuldung und schließlich Wohnungslosigkeit sind
weitere Anlässe, die Menschen scheitern lassen. Dies alles darf nach
Überzeugung der Caritas für niemanden ein Vorwand sein, „Menschen am Rande“
abzuqualifizieren und ihre Würde nicht zu respektieren. Sie brauchen um so
dringender die Hilfe der Gesellschaft, damit sie nicht untergehen. Darauf wird
die Caritas 2009 aufmerksam machen und dafür werben, dass sich die sozialen
Manieren insbesondere der Erfolgreichen den Erfolglosen gegenüber in Richtung
eines besseren Miteinanders ändern.
J. Otto Weber