Mainz, 13. Juli 2015. Erstmals seit fünf Jahren ist der bundesweite Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss nicht weiter gesunken, sondern verharrt unverändert bei 5,6 Prozent. Im Bistum Mainz, das sowohl Teile von Hessen als auch von Rheinland-Pfalz umfasst, gibt es Licht und Schatten, einige Kreise und kreisfreie Städte haben sich weiter verbessert, andere verschlechtert.
In Hessen sank in Offenbach zum Beispiel der Anteil von noch rund 9,3 Prozent in 2012 auf 7,6 Prozent in 2013, liegt damit jedoch über dem Bundesdurchschnitt. In Darmstadt hatten 2012 noch 3,7 Prozent der Schulabgänger keinen Hauptschulabschluss in der Tasche, 2013 lag der Wert bei 3,3 Prozent. Im Landkreis Gießen hat sich der Wert von 3,6 Prozent in 2012 auf 5,1 Prozent 2013 verschlechtert.
Im rheinland-pfälzischen Teil des Bistums Mainz hat sich Mainz von einem sehr guten Platz mit 1,5 Prozent in 2012 auf 2,0 Prozent 2013 leicht verschlechtert. In Worms sank der Anteil von 4,5 Prozent auf 3,9 Prozent. Dies sind Ergebnisse aus der aktuellen Caritas-Erhebung, für die die Daten von über 400 kreisfreien Städten und Kreisen aus dem Jahr 2013 ausgewertet wurden.
"Wenn vor Ort die Politik, die Schule, das Arbeitsamt und die Wirtschaft kooperieren, schaffen mehr Schüler einen Abschluss. Das gelingende Miteinander von Schulsozialarbeit, frühen Hilfen, Berufsberatung und Elternarbeit trägt entscheidend dazu bei, dass Kinder und Jugendliche ihren Hauptschulabschluss erreichen", sagte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick und appelliert, wie Caritaspräsident Peter Neher an alle Verantwortlichen vor Ort: "Man muss vor Ort mehr für benachteiligte Schülerinnen und Schüler tun." Wer die Schule ohne Abschluss verlässt, hat deutlich weniger Chancen auf einen Ausbildungsplatz und somit fast zwangsläufig eine schlechte berufliche Perspektive.
Seit 2009 analysiert die Caritas die Zahl der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss. Erneut zeigen sich deutliche Unterschiede nicht nur in den Kreisen und Städten, sondern auch zwischen den Bundesländern: sie liegen zwischen 4,4 Prozent in Hamburg und Bayern und 9,6 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.
Ausführliche Informationen und alle Daten finden Sie unter: www.caritas.de/bildungschancen
Für Rückfragen: Axel Geerlings-Diel, Referent Sozialpolitik und Verbandskommunikation, 0170 7671066