Pressemitteilung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz |
Erziehungsberatung Bingen des Caritasverbandes Mainz e.V. |
Bürger informieren und Entwicklung deutlich machen |
Bingen 18. Sept. 2000: "Vor 25 Jahren wurde die Erziehungsberatung vom Caritasverband Mainz in Bingen eröffnet. Bis 1975 gab es kein vergleichbares Angebot", erläutert die Dienststellenleiterin Herta Wiprich. Zwei Mitarbeiterinnen hatten einen Ansturm von Ratsuchenden zu bewältigen. "Früher gingen Menschen schnell durch die Tür, wollten nicht gesehen werden", beschreibt Christiane Jilek die Anfänge. Heute hat die Erziehungsberatung des Caritasverbandes Mainz ihren festen Platz im Binger Angebot. Verankert im Kinder- und Jugendhilfegesetz wird dem Bürger ein Rechtsanspruch auf Beratung gegeben: Sie ist freiwillig und an die Verschwiegenheit gebunden. Das Land Rheinland-Pfalz sowie der Landkreis Mainz-Bingen gewähren Zuschüsse, den größten Teil finanziert der Caritasverband. Zur Erziehungsberatung kommen Eltern und andere Sorgeberechtigte, Jugendliche und pädagogische Fachkräfte aus Schulen und Kindertagesstätten. Mit Beratung, Therapie, Supervision, Praxisberatung und Fortbildung sind die Mitarbeiter Anwalt für Kinder und Jugendliche. Den Weg erläutert Diplom-Psychologin Mechtild Beneke: "Die Eltern melden sich an. Ein Termin wird vereinbart. Gemeinsam besprechen wir das Problem und überlegen die notwendigen weiteren Schritte." Bei 60 bis 80% der Fälle werden Schulschwierigkeiten an erster Stelle genannt, die sich oft in Beziehungsschwierigkeiten und Auffälligkeiten wie Unruhe, Konzentrationsschwäche und Aggressivität zeigen. Die Berater versuchen durch gezieltes Nachfragen zu ergründen, warum das Kind dieses Verhalten zeigt. Wenn es sinnvoll erscheint und die Ratsuchenden einverstanden sind, wird das soziale Umfeld des Kindes (wie z.B. Kindergarten und Schule) mit einbezogen. Christiane Jilek, die Kinder- und Jugendlichen-Psychothera-peutin im Team zeigt auf, dass viele der aktuellen Probleme ihre Ursachen in der frühen Kindheit haben. "Einschneidende Vorkommnisse wie Scheidung oder Mißhandlung können ebenfalls zu den Verhaltensänderungen führen. Christiane Jilek erläutert weiter, dass Kindertherapien in längere zeitliche Einheiten gebunden sind, ca ein bis zwei Jahre. Im Vorfeld einer Therapie wird eine umfassende Diagnostik durchgeführt und sichergestellt, dass sich die Eltern auf den Veränderungsprozess einstellen. Manfred Pesch, Musiktherapeut im Beraterteam, betont, dass das häusliche Umfeld unterstützt werden muss, um eine Verhaltensänderung für das Kind langfristig zu ermöglichen. "Eltern haben ein starkes Elternbewußtsein. Sie fragen z.B. was sie mit ihrem Kind tun sollen, wenn die Beziehung auseinander geht", beschreibt Herta Wiprich. Jugendliche melden sich oft selbst an und können auch ohne die Einbeziehung der Eltern beraten werden. Das Beraterteam arbeitet mit anderen Diensten wie z.B. Ärzten, Jugendamt, Kindergärten und Schulen zusammen. Besonders sinnvoll, wünscht das Team, wäre ein noch stärkerer Einsatz im Elementarbereich, um möglichst früh Verhaltensänderungen einzuleiten. Supervision und Praxisbegleitung in den verschiedenen Kindergärten und Kindertagesstätten ist ein Weg dazu. Herta Wiprich beschreibt die Zeiteinteilung mit 70% für die Beratungsarbeit und 30% für die begleitende und vorbeugende Arbeit. Nach den Herbstferien sind jeweils am zweiten und vierten Dienstag im Monat Sprechstunden im Ingelheimer "Haus St. Martin" des Caritasverbandes Mainz e.V. geplant, um den Ratsuchenden kürzere Wege zu ermöglichen. Die Anmeldung ist weiterhin in Bingen. Zu erreichen ist die Erziehungsberatung des Caritasverbandes Mainz e.V. in der Rochusstraße 8, 55411 Bingen, ( 06721/9177-40. Anne Stein 479 Worte, 85 Zeilen |
Pressemitteilung
Bürger informieren und Entwicklung deutlich machen 25 Jahre Erziehungsberatung Bingen des Caritasverbandes Mainz e.V.
Erschienen am:
19.09.2000
Beschreibung