Pressemitteilung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz Verantwortlich: J. Otto Weber - Fon 06131/2826-254 - Fax 2826-279 |
Bischof Lehmann stellt Entschuldungsfonds des Bistums Mainz vor:
Entschuldung - ein Akt christlicher Solidarität Diözese Mainz. - Einen Entschuldungsfonds haben im Bistum Mainz das Bischöfliche Ordinariat und der Caritasverband für die Diözese Mainz gegründet. Aus den Mitteln dieses Fonds soll überschuldeten Menschen geholfen werden, sich in absehbarer Zeit von ihren Schulden zu befreien und trotzdem ein Leben in Würde zu führen. Jeder Mensch sei auf Vergebung seiner Schuld durch Gott angewiesen, sagte der Mainzer Bischof Prof. Dr. Karl Lehmann bei der Vorstellung des Entschuldungsfonds am 10. März in Mainz. Deshalb müsse der Mensch auch bereit sein, seinen Mitmenschen Schuld zu vergeben. Der neue Fonds steht unter dem Titel aus einer Bitte des Vaterunsers: "...wie auch wir vergeben unseren Schuldnern". Die Mittel aus dem Fonds werden in der Regel nur innerhalb eines Beratungsprozesses durch eine Schuldnerberatungsstelle der Caritas als zinslose, aber rückzahlungspflichtige Darlehen gewährt, so Diözesancaritasdirektor Mario Junglas. Bistum und Caritasverband haben den Fonds mit einem Startkapital in Höhe von DM 200.000 ausgestattet und hoffen, dass er durch viele Spenden aus der Bevölkerung aufgestockt wird. 2,6 Millionen überschuldete Privathaushalte gebe es in der Bundesrepublik Deutschland, sagte Friedrich Maus vom Caritasverband für die Diözese Mainz. Dabei kann Überschuldung viele Ursachen haben. Junglas nannte zum Beispiel Fehleinschätzungen bei der Finanzierung eines Austos oder Eigenheimes, unerwartete Lebensereignisse wie Verlust des Arbeitsplatzes oder einen Todesfall in der Familie, aber auch eigenes Verschulden. "Unabhängig von der Ursache bedeutet Überschuldung Unfreiheit und langfristige Perspektivlosigkeit - nicht nur für den Schuldner, sondern häufig für seine ganze Familie", sagte Junglas. Für die Caritas stehe die Frage im Vordergrund: "Wie kann Überschuldung nachhaltig überwunden werden, wie können Menschen von Kreditlasten befreit werden und sich befreien, um wieder ein Leben mit Zukunft führen zu können?" Wer den neuen Entschudungsfonds in Anspruch nehmen wolle, müsse sich zunächst an eine Allgemeine Lebensberatungsstelle der Caritas wenden, die ggf. an eine Schuldnerberatungsstelle weiter vermittle, erläuterte Maus das praktische Verfahren. In Vergleichsverhandlungen mit den Gläubigern werde versucht, die Schulden zu minimieren. Zur Tilgung der Restschuld werde dann unter bestimmten Bedingungen aus dem neuen Fonds ein zinsloses Darlehen gewährt, das in Raten zurückgezahlt werden müsse. Die sollen so bemessen sein, dass der Schuldner ein zwar sparsames, aber immer noch menschenwürdiges Leben führen könne. Der Fonds mit einem Startkapital von DM 200.000 reiche keineswegs aus, die Not aller überschuldeten Menschen im Gebiet der Diözese Mainz zu lindern, sagte Junglas. Aus seinen Mitteln aber könnten durch gelungene Beispiele Zeichen gesetzt werden, die Andere dazu bewegen, den Fonds mit Spenden zu unterstützen. Bischof Lehmann wird deshalb in den nächsten Tagen in einem Brief an alle Gemeinden der Diözese den neuen Entschuldungsfonds vorstellen und um unterstützende Spenden werben. "Die Initiatoren der Aktion sind sich bewusst, dass das Projekt nur ein kleiner Schritt auf dem großen Weg zu einer gerechten Gesellschaftsordnung ist und nur gelingt, wenn der caritative Dienst begleitet wird durch Gebet und Gottesdienst", sagte Domkapitular Heinz Heckwolf. Er stellte eine liturgische Arbeitshilfe mit vielen Grundlagen aus dem Alten und Neuen Testament vor, die mithelfen sollen, in den christlichen Gemeinden das Bewusstsein für solidarisches und gerechtes Handeln wachsen zu lassen. J. Otto Weber Hinweise: Als Spendenkonto ist eingerichtet: Entschuldungsfonds des Bistums Mainz Weitere Informationen und Auskünfte: Caritasverband für die Diözese Mainz e. V. |
Pressemitteilung
Bischof Lehmann stellt Entschuldungsfonds des Bistums Mainz vor: Entschuldung - ein Akt christlicher Solidarität
Erschienen am:
10.03.2000
Beschreibung