Insbesondere
die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiters des Bistums Mainz waren zum
„Tag der Caritas“ eingeladen, der am 21. Juni 2006 im Bildungszentrum der
Diözese „Erbacher Hof“ stattfand. Er stand unter dem Thema „Arbeit ist mehr als
ein Job“. Nach der katholischen Soziallehre ist die Arbeit für den Menschen da
und bleibt ihm untergeordnet, hatte Weihbischof Dr. Werner Guballa in seinem
Begrüßungswort bekräftigt. Das Impulsreferat hielt Pfarrer Albin Krämer, der
Bundespräses der KAB (Katholischen Arbeitnehmer Bewegung). Er nannte neben der
Erwerbsarbeit auch die Familienarbeit und die gemeinnützige Arbeit als weitere
Formen der Arbeit. .
Dass die Frage der konkreten Organisation sinnvoller und
menschenwürdiger Arbeit in einer Zeit hoher Arbeitslosigkeit äußerst komplex
ist, zeigte die anschließende Podiumsdiskussion, an der neben dem KAB-Präses
Anne Arnes von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen
aus Frankfurt teilnahm sowie der Wormser Caritasdirektor Georg Diederich.
Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von LIGA-Geschäftsführer Günter Salz.
Dabei zeigte sich die groteske Situation, dass in unserer Gesellschaft immer
mehr Menschen ihre Arbeit verlieren um kurz darauf zur Arbeit verpflichtet zu
werden, die überhaupt nicht vorhanden ist. Dabei bekräftigte der
KAB-Bundespräses, dass in Deutschland insgesamt rund acht Millionen Arbeitsplätze
fehlen. Er hoffe, dass die Caritas den Ein-Euro-Jobbern, denen sie eine
Beschäftigung biete, eine sinnvolle Arbeit anbiete, sagte der Wormser Caritasdirektor.
Er sah es als großes Manko an, dass die Arbeitsverträge zumeist auf ein halbes
Jahr befristet seien. Kaum hätten die Menschen wieder neu Fuß im Arbeitsleben gefasst
und sich für bestimmte Tätigkeiten qualifiziert, müsse das Beschäftigungsverhältnis
wieder gelöst werden. Hier sah er dringenden Veränderungsbedarf.
jow