Umfragen zufolge wollen ältere Menschen so lange wie möglich und gut im vertrauten Umfeld wohnen bleiben. Damit dies in einer immer älter werdenden Gesellschaft gelingen kann, braucht es neue Ideen für nachbarschaftliches Miteinander. Mit ihrem Modellprojekt "Sozialraumorientierte Netzwerke in der Altenhilfe" (SoNAh) stellt sich die Caritas im Bistum Mainz an 13 Standorten dieser Herausforderung. Es geht darum, vor Ort, gemeinsam mit den dort lebenden Menschen Initiativen und Strukturen aufzubauen, die ein gutes Leben im Alter ermöglichen. Netzwerke sollen geknüpft, ehrenamtliches Engagement gefördert werden. Beim Projekttag am Mittwoch in Mainz zogen die Verantwortlichen eine positive Zwischenbilanz.
"Die Auswertung der Zwischenberichte der einzelnen Projektstandorte zeigt, dass wir Teilhabemöglichkeiten für die Menschen vor Ort schaffen konnten", sagte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick im Erbacher Hof. "An einer engeren Verzahnung mit Pfarrgemeinden und Seelsorge, aber auch mit Vereinen und Initiativen im Stadtteil wird gearbeitet. Wir wollen nah dran sein an den Bedürfnissen der Menschen."
Ehrenamtliche haben die SoNAh-Standorte von Anfang an mit gestaltet, wie Projektkoordinator Christoph Schäfer betont. Rund 500 Bürgerinnen und Bürger haben sich bistumsweit mit Ideen oder auch mit Engagement in den Prozess eingebracht. "An allen Standorten ist es gelungen, Menschen zu finden, die ihr Lebensumfeld attraktiver und lebenswerter machen wollen. Sie haben erlebt, dass es sich lohnt aktiv zu werden und dass ihre Ideen aufgegriffen und mit ihnen zusammen umgesetzt werden."
Die Projekte und Aktionen der SoNAh-Standorte sind vielfältig: In Mainz-Mombach öffnete im vergangenen Herbst ein von Ehrenamtlichen betriebenes BürgerCafe seine Pforten. In Rödermark bildeten sich nach einer Zukunftswerkstatt vier Arbeitsgruppen, zum Beispiel zu sozialem Miteinander und zu einem seniorengerecht gestalteten Ortskern. In der "Lauterborner Küche" in Offenbach kochen ältere Menschen im Stadtteilbüro für ihre Nachbarn. Und in Bingen wurde im Altenheim St. Martin ein Generationentreff ins Leben gerufen, auch ein Bürgerbüro "Für Senioren - Mit Senioren" entstand.
Der Caritasverband für die Diözese Mainz startete SoNAh im Herbst 2012 in Zusammenarbeit mit angeschlossenen Trägern der Altenhilfe an 13 Standorten. Mit Unterstützung der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung werden über einen Zeitraum von drei Jahren Ansätze nachbarschaftlicher Unterstützung mit insgesamt rund 800.000 Euro gefördert. Weitere 500.000 Euro bringen die örtlichen Träger der Caritas auf.
Die SoNAh-Standorte in Rheinland-Pfalz sind Bingen, Gau-Algesheim, Mainz-Mombach, Mainz-Lerchenberg, Wörrstadt und Worms-Innenstadt. Sieben weitere Standorte liegen im hessischen Teil des Bistums: Gießen, Friedberg, Offenbach, Rödermark, Bensheim, Bürstadt und Einhausen.
Ansprechpartner im Caritasverband für die Diözese Mainz:
Christoph Schäfer
Tel. 06131 2826-244
christoph.schaefer@caritas-bistum-mainz.de