Pressemitteilung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz Nr. 28/2000 – 30. August 2000
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Wettbewerb
machte breites ehrenamtliches Engagement in Rheinland-Pfalz sichtbar: Rheinland-Pfalz. – Die Liga der Spitzenverbände der
freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz feierte im Foyer des
Südwestrundfunks in Mainz ihren 50. Geburtstag. Im einzelnen sind das die
Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, die Diakonie, das Rote Kreuz und der
Paritätische Wohlfahrtsverband. Ministerpräsident Kurt Beck, der für diese
Veranstaltung die Schirmherrschaft übernommen hatte, bezeichnete sie als
einen „unverzichtbaren Bestandteil der Sozialstaatlichkeit“, wenngleich sie –
wie bisher in ihrer Geschichte – auch weiterhin stetem Wandel unterworfen
seien. Die Schaffung einer gerechten Gesellschaft, die alle Menschen bei der
Verteilung der materiellen wie der geistigen Güter angemessen Anteil nehmen
lässt, bezeichnete Dr. Warnfried Dettling (Berlin) in seiner Festrede als
Herausforderung an die Zukunft schlechthin, bei der die Freie
Wohlfahrtspflege als Motor mitwirken müsse. Mit einem von Toto-Lotto
Rheinland-Pfalz als Sponsor zur Verfügung gestellten Ehrenamtspreis in Höhe
von DM 25.000 ausgezeichnet wurden 16 Initiativen ehrenamtlicher sozialer
Arbeit im Land – Ergebnis eines von der Liga ausgeschriebenen Wettbewerbs, an
dem sich 330 Ehrenamts-Initiativen aus allen Landesteilen beteiligt hatten. Wenngleich die allermeisten von
ihnen einen Preis verdient hätten, habe sich die Jury entscheiden müssen,
sagte deren Vorsitzende Roswitha Beck, Ehefrau des Ministerpräsidenten. Neben
ihr gehörten noch Malu Dreyer (Sozialdezernentin in Mainz), Karin von der
Groeben (SWR), Martin Lohmann (Chefredakteur der Rhein-Zeitung), Dr. Rüdiger
Sterzenbach (Landessportbund) und Innenminister Walter Zuber der Jury an. Der
mit DM 5000 dotierte Erste Preis ging an die Sterbe- und Trauerbegleitung
der christlichen Hospizbewegung nach Bad Kreuznach. Mit je DM 2000
dotiert war der zweite Preis, der fünfmal vergeben wurde: An das „Mobile
Sorgenbüro“ Höhr-Grenzhausen, das Kindern und Jugendlichen bei Problemen
zur Verfügung steht und inzwischen an 9 Schulen im ländlichen Raum
Anlaufstellen unterhält; das „Café Asyl“ in Alzey, das in der Beratung
und Begleitung von Menschen im Asylverfahren seinen Schwerpunkt hat; an das
Projekt „Klasse(n)Kinder“ des Human Help Networks in Mainz, das
Schülerinnen und Schüler für die Hausaufgabenbetreuung von Kindern und
Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien und von Flüchtlingskindern
aktiviert; die „Aktion Lichtblicke“ der Kolpingsfamilie Bingen-Büdesheim,
die Frauen und Familien nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der
gesetzlichen Schwangerschaftskonfliktberatung nicht allein lassen will;
schließlich an den „Nestwärme e. V.“ in Trier, der sich für chronisch,
krebs- und schwerstkranke Säuglinge und Kleinkinder sowie ihre Familien
einsetzt und sie erleben lassen will, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein
stehen. 10 ehrenamtliche Initiativen
bekamen einen dritten Preis, der mit je DM 1000 verbunden war: Die „Multi-Kulti-Kids“
im Dekanat Maria Martental, die Fremdenfeindlichkeit im ländlichen Raum
überwinden wollen; der „Elternkreis für drogenabhängige und –gefährdete
Jugendliche“ in Sörgenroth; die „Ökumenische Behindertengruppe“ in
Herdorf, die 60 körperlich und geistig behinderte Menschen durch
gemeinsame Freizeitgestaltung integrieren will; das „Café Bunt“ in Bad
Kreuznach, ein ambulanter Treffpunkt und eine Notunterkunft für
wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen; der Verein „Jugend
für Menschenrechte“ in Völkersweiler, der sich für notleidende Menschen
in Kriegs- und Krisengebieten einsetzt; die „Schotterblume“ in Nassau,
eine Kontakt- und Informationsstelle für Opfer von seelischer, körperlicher
und sexueller Gewalt in der Kindheit und Partnerschaft; der in Mainz
ansässige Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“ mit dem Ziel,
obdachlose Menschen medizinisch zu versorgen, indem Arzt und Krankenschwester
ihnen mit einem „Arztmobil“ genannten rollenden Sprechzimmer entgegenfahren;
der „Förderverein Bliesbad 1995 e. V.“ in Ludwigshafen, der sich durch
aktive Arbeit für die Erhaltung eines Schwimmbades stark machte und für
familienfreundliche Eintrittspreise eintritt; das Projekt „Ehrenamtliche
in der Seelsorge“ in Mainz, das Menschen zu ehrenamtlicher Seelsorge in
Krankenhäusern befähigt und sie dabei begleitet; schließlich die „Lehrstelleninitiative
der ökumenischen Arbeitsloseninitiative e. V.“ in Vallendar, die
Hautschulabgängerinnen und –abgängern eine Brücke zu einer Lehrstelle baut
und sie dabei begleitet. Dass die Festveranstaltung
musikalisch vom Ballhaus Jazz Quartett musikalisch umrahmt war, fand
Liga-Vorsitzender Winfried Bauer, zugleich Geschäftsführer der
Arbeiterwohlfahrt in Koblenz, in seiner Begrüßung als zur Liga der
Wohlfahrtsverbände passend: jeder spielt sich mal in den Vordergund, aber
allen geht es ums Ganze. Über die schon genannten Persönlichkeiten hinaus freute er sich, auch Familienministerin
Rose Götte und Sozialminister Florian Gerster unter den Gästen begrüßen zu
können. Das Foyer des Südwestrundfunks
habe sich zu einem Forum für viele entwickelt, die etwas zu sagen haben,
hatte Bernhard Nellessen, der stellvertretende Landessender-Direktor, die
Festversammlung willkommen geheißen. Die Liga gehöre in jedem Fall dazu. J. Otto Weber |