Pressemitteilung des Caritasverbandes Mainz – 19. September 2000 Verantwortlich: Anne Stein, Caritasverband Mainz, Grebenstraße 9, 55116 Mainz Fon 06131/2846-36 - Fax 2846-50 – E-mail: caritas@mainz-online.de |
25 Jahre Erziehungsberatung Bingen des Caritasverbandes
Mainz e. V. : Bürger informieren und
Entwicklung deutlich machen Bingen 18. Sept. 2000: "Vor 25 Jahren wurde die
Erziehungsberatung vom Caritasverband Mainz in Bingen eröffnet. Bis 1975 gab
es kein vergleichbares Angebot", erläutert die Dienststellenleiterin
Herta Wiprich. Zwei Mitarbeiterinnen hatten einen Ansturm von Ratsuchenden zu
bewältigen. "Früher gingen Menschen schnell durch die Tür, wollten nicht
gesehen werden", beschreibt Christiane Jilek die Anfänge. Heute hat die
Erziehungsberatung des Caritasverbandes Mainz ihren festen Platz im Binger
Angebot. Verankert im Kinder- und Jugendhilfegesetz wird dem Bürger ein
Rechtsanspruch auf Beratung gegeben: Sie ist freiwillig und an die
Verschwiegenheit gebunden. Das Land Rheinland-Pfalz sowie der Landkreis
Mainz-Bingen gewähren Zuschüsse, den größten Teil finanziert der
Caritasverband. Zur Erziehungsberatung kommen Eltern und andere
Sorgeberechtigte, Jugendliche und pädagogische Fachkräfte aus Schulen und
Kindertagesstätten. Mit Beratung, Therapie, Supervision, Praxisberatung und
Fortbildung sind die Mitarbeiter Anwalt für Kinder und Jugendliche. Den Weg
erläutert Diplom-Psychologin Mechtild Beneke: "Die Eltern melden sich
an. Ein Termin wird vereinbart. Gemeinsam besprechen wir das Problem und überlegen
die notwendigen weiteren Schritte." Bei 60 bis 80% der Fälle werden
Schulschwierigkeiten an erster Stelle genannt, die sich oft in
Beziehungsschwierigkeiten und Auffälligkeiten wie Unruhe,
Konzentrationsschwäche und Aggressivität zeigen. Die Berater versuchen durch
gezieltes Nachfragen zu ergründen, warum das Kind dieses Verhalten zeigt.
Wenn es sinnvoll erscheint und die Ratsuchenden einverstanden sind, wird das
soziale Umfeld des Kindes (wie z.B. Kindergarten und Schule) mit einbezogen.
Christiane Jilek, die Kinder- und Jugendlichen-Psychothera-peutin im Team
zeigt auf, dass viele der aktuellen Probleme ihre Ursachen in der frühen
Kindheit haben. "Einschneidende Vorkommnisse wie Scheidung oder
Mißhandlung können ebenfalls zu den Verhaltensänderungen führen. Christiane
Jilek erläutert weiter, dass Kindertherapien in längere zeitliche Einheiten
gebunden sind, ca ein bis zwei Jahre. Im Vorfeld einer Therapie wird eine
umfassende Diagnostik durchgeführt und sichergestellt, dass sich die Eltern
auf den Veränderungsprozess einstellen. Manfred Pesch, Musiktherapeut im Beraterteam, betont, dass
das häusliche Umfeld unterstützt werden muss, um eine Verhaltensänderung für
das Kind langfristig zu ermöglichen. "Eltern haben ein starkes Elternbewußtsein. Sie fragen
z.B. was sie mit ihrem Kind tun sollen, wenn die Beziehung auseinander
geht", beschreibt Herta Wiprich. Jugendliche melden sich oft selbst an
und können auch ohne die Einbeziehung der Eltern beraten werden. Das Beraterteam arbeitet mit anderen Diensten wie z.B.
Ärzten, Jugendamt, Kindergärten und Schulen zusammen. Besonders sinnvoll,
wünscht das Team, wäre ein noch stärkerer Einsatz im Elementarbereich, um
möglichst früh Verhaltensänderungen einzuleiten. Supervision und
Praxisbegleitung in den verschiedenen Kindergärten und Kindertagesstätten ist
ein Weg dazu. Herta Wiprich beschreibt die Zeiteinteilung mit 70% für die
Beratungsarbeit und 30% für die begleitende und vorbeugende Arbeit. Nach den Herbstferien sind jeweils am zweiten und vierten
Dienstag im Monat Sprechstunden im Ingelheimer "Haus St. Martin"
des Caritasverbandes Mainz e.V. geplant, um den Ratsuchenden kürzere Wege zu
ermöglichen. Die Anmeldung ist weiterhin in Bingen. Zu erreichen ist die Erziehungsberatung des
Caritasverbandes Mainz e.V. in der Rochusstraße 8, 55411 Bingen, (
06721/9177-40. Anne Stein 479 Worte, 85 Zeilen |