Mainz, 8. Juni 2004: Eine Beratungsstelle und mit ihr ein besonderes Modell von Vernetzung feiert Geburtstag. Im Mai 1984 war vom Caritasverband Mainz e.V. und der Katholischen Hochschulgemeinde eine Kooperation auf den Weg gebracht worden, die sich bis heute bewährt hat: Eine Psychologische Beratungsstelle in Trägerschaft des Caritasverbandes für Studierende der Mainzer Hochschulen in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde. Die Beratungsstelle hatte zu einer Feierstunde eingeladen, zu der auch Weihbischof Dr. Guballa kam, dessen Name mit der Geschichte der Beratungsstelle eng verbunden ist; er hatte als damaliger Hochschulpfarrer die Studentenberatung mitgegründet und die Zusammenarbeit entscheidend geprägt.
Ziel war und ist, den Studierenden in
unmittelbarer räumlicher Nähe zur Johannes-Gutenberg-Universität in ihren
vielfältigen Sorgen und Problemen zur Seite zu stehen. Ihnen sollten von Beginn
an fachlich kompetente psychologische Beratung lösungsorientiert und praxisnah
angeboten werden. Inzwischen blicken Diplompsychologin Monika Brinkmann-Kramp
und ihre langjährige Kollegin Anne Kaiser auf mehr als 16.000 dichter
Beratungsgespräche und zahlreiche thematische Gruppenangebote zurück, die immer
wieder bestens von den Studierenden angenommen wurden. Beratung an der Schwelle
zum erwachsenen Leben ist dabei so vielfältig wie das Leben selbst. Ob es um
die Lösung akuter Studienschwierigkeiten, um das Gelingen der Ablösung vom
Elternhaus bis hin zur Bewältigung massiver persönlicher Lebens- und
Beziehungskrisen geht: stets fanden und finden die Studierenden in dem
personalen Unterstützung und Beratung in ihren Anliegen. Beratungsstelle und
Hochschulgemeinde verstehen sich in der gemeinsamen Arbeit als gut aufeinander
abgestimmtes Netz hilfreichen Handelns, dessen Angebote zur spirituellen und
psychischen Weiterentwicklung sich gegenseitig bestens ergänzen.
Hochschulpfarrer Dr. Thomas Krenski beschrieb
in seinen Dankesworten die Bedeutung des Beratungsangebotes sowohl im Rahmen
der Seelsorge als auch im Rahmen einer notwendigen psychologischen
Grundversorgung der Studierenden in Mainz. Die Psychologische Beratungsstelle
ist und war vom Anfang ihres Bestehens an mehr als ausgelastet. Wie andere
Dienste des Caritasverbandes auch waren in den letzten Jahren personelle
Einschränkungen hinzunehmen, was unter anderem dazu führte, dass das fachlich
qualifizierte Angebot sich mehr und mehr mit einer Nachfrage konfrontiert
sieht, die Wartelisten und Beschränkungen notwendig macht.
Trotz solcher Widrigkeiten, die auch
exemplarisch sind für die Situation sozialer Beratungsstellen in unserer sich
verändernden Gesellschaft, können Caritasverband und Hochschulgemeinde auf 20
Jahre gelungenen Zusammenwirkens zurückblicken. Die gut funktionierende und in
kooperativem Geist gestaltete Vernetzung von Caritas und Gemeinde kann in
vielerlei Hinsicht als ermutigend gelten. Sie ist Anlass für ein dankbares und
frohes Geburtstagsfest, zu dem sich neben Weihbischof Dr. Werner Guballa,
Hochschulpfarrer Dr. Thomas Krenski und für den Vorstand des Caritasverbandes
Mainz e.V. Wolfgang Schnörr auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Gemeinde zum Gratulieren einfanden. Sie alle dürfen als Garanten dieser
gelingenden Kooperation stolz auf das gemeinsame Werk sein.
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Hans-Georg Folz