Mainz.- Die Grünen Damen an den Mainzer Krankenhäusern bekamen Verstärkung:
16 neue Grüne Damen wurden mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kapelle
des St. Hildegardiskrankenhauses Mainz feierlich in ihren ehrenamtlichen Dienst
in der Universitätsmedizin Mainz und dem Katholischen Klinikum Mainz
eingeführt.
„Sie haben die bewusste
Entscheidung getroffen, einen Teil Ihrer Zeit anderen zur Verfügung zu stellen
und sich auf neue Begegnungen einzulassen“, sagte Sabine Ufermann-Fey,
evangelische Klinikseelsorgerin am Katholischen Klinikum und am Schmerzzentrum
Mainz, in ihrer Begrüßung. Als „Markierung des neuen Abschnitts“ bezeichnete
sie die Feierstunde, während der die 16 neuen Grünen Damen mit Segenswünschen
und einer Rose in ihrem Entschluss gewürdigt wurden. Die Entsendung in den
Dienst sei gleichzeitig ein Aufruf, Gastgeberin am Krankenbett zu sein, so
Heike Knögel, katholische Seelsorgerin der Universitätsmedizin, und so „die
scheinbar kleinen und für den kranken Menschen so wichtigen Handreichungen zu
tun“.
Vorbereitung auf den Dienst
Mit einem Einführungskurs des Caritasverbandes für die Diözese Mainz
und der Katholischen und Evangelischen Klinikseelsorge waren die Frauen von Mai
bis Juli an vier Kursabenden und einem Studientag auf ihren Dienst vorbereitet
worden. Die Inhalte umfassten neben dem Kennenlernen der Kliniken mit ihren
Strukturen vor allem Fragen nach Umgangs- und Kommunikationsmöglichkeiten mit
den Patienten, beginnend mit der Begrüßung am Krankenbett. Auftrag und Grenzen
des Dienstes waren ebenso Themen wie der Umgang mit Sterben und Tod. „Die
Kurse, die es hier seit 2003 gibt, gewährleisten eine qualifizierende
Einführung“, erklärt Heike Knögel, die die Kurse gemeinsam mit Sabine
Ufermann-Fey leitet. Beide Seelsorgerinnen stehen auch weiterhin als
Ansprechpartnerinnen und Supervisorinnen zur Verfügung.
Die Grünen Damen
Die „Grünen Damen“ – längst gibt es auch „Grüne Herren“ - leisten in
den Kliniken freiwilligen Besuchsdienst für Patienten, die nicht regelmäßig
Besuch von ihren Angehörigen und Freunden bekommen können. Sie stehen als
Ansprechpartnerinnen und Zuhörerinnen
für Sorgen und Nöte zur Verfügung oder leisten konkrete Hilfe wie kleine
Besorgungen und Einkäufe. „In der Regel wird erwartet, dass jede Grüne Dame
einen Tag der Woche auf einer Station verbringt“, so Heike Knögel. Manche von
ihnen kommen auch öfter, je nach den persönlichen Möglichkeiten. Alle jedoch
bringen ein großes Gefühl persönlicher Verantwortung mit und nehmen ihr
Engagement sehr ernst.
Die ehrenamtliche Arbeit mache ihr viel Freude, erzählt eine der neuen
Grünen Damen, die bereits erste Erfahrungen sammeln konnte. Auf die Idee dazu
sei sie gekommen, als sie selbst vor einiger Zeit in der Klinik lag und dabei
die Grünen Damen kennen lernte. „Das wichtigste ist: Man gibt nicht nur etwas,
sondern man bekommt auch sehr viel zurück“, sagt sie.
Hintergrund
Der Name der Grünen Damen geht auf die ursprüngliche Arbeitskleidung -
einen grünen Kittel - zurück, den die Mitarbeiterinnen anfangs trugen. Die Idee
stammt aus den USA. Seit 1967 gibt es Grüne Damen und Herren auch in
Deutschland. Mittlerweile zählt der ehrenamtliche Besuchsdienst bundesweit etwa
15.000 Mitglieder, die in über 700 Kliniken oder Alten- und Pflegeheimen tätig
sind.
„Mittlerweile gibt es begleitend auch viele Weiterbildungsangebote und
Möglichkeiten zum Austausch“, so Petra Schorr-Medler, Mitarbeiterin im Referat
Gemeindecaritas beim Caritasverband für die Diözese Mainz und Mitorganisatorin
der Einführungskurse. „Durch die gegenseitige Unterstützung ist auch der
Zusammenhalt der Frauen untereinander stärker geworden.“
Eva-Maria Albus
Kontakt:
Wer an einer
Mtarbeit bei den Grünen Damen oder Herren interessieret ist, kann nähere
Informationen über die Anforderungen und die nächsten Einführungskurse bekommen
bei: Petra Schorr-Medler, Caritsverband für die Diözese Mainz, Bahnstraße 32,
55128 Mainz, Fon 06131/2826-196, E-Mail:
petra-schorr-medler@caritas-bistum-mainz.de