Annette Roth-Baumgärtner
Wie erleben Sie Ihre Arbeit/Ihr Engagement in Zeiten von Corona?
Ausgebremst - meine Kolleginnen und ich, die wir uns mit Leidenschaft dem offenen Konzept verschrieben haben und für die Partizipation groß geschrieben wird. Wie geht das bitte schön, in Zeiten von Corona mit Notgruppe, in einem Raum, mit immer der selben Erzieherin? Es geht nicht nur darum, die Kitas schnellstmöglich wieder zu öffnen, sondern auch um das "wie". Kinder sind Experten für ihre Lebenswelt und gerade fragt sie scheinbar keiner! Und es ist so sonderbar still in unserer Kita.
Mit welchen Anliegen, Sorgen und Nöten wenden sich Menschen an Sie?
Große Sorgen haben gerade unsere Vorschulkinder und ihre Familien. "Komme ich in die Schule, oder geht dass jetzt nicht?", "Was ist mit unserer Übernachtung und dem Abschlussfest?". Die "Brücke" zum Übertritt in die Schule kann für den einen oder anderen im Normalfall schon mal wackelig sein; aber in diesen Zeiten, wackelt sie ab und an besonders heftig. Über einen persönlichen Briefkontakt versuchen wir diese Klippen gemeinsam mit den Kindern sicher zu umschiffen.
Welches persönliche Erlebnis stimmt Sie zuversichtlich?
Die Rückläufe aus unserer Aktion zum Muttertag "Lass Dein Herz sprechen!". Wir haben den Kindern und ihren Familien Stoffherzen nach Hause gebracht, mit der Bitte darauf zu notieren, was sie gerade bewegt und Diese dann am Kita-Zaun aufzuhängen. Nun hängen da viele bunte Herzen mit erfrischenden und zugleich herzerwärmenden Kinder-Zitaten: wie z.B.: "Ich bin windelfrei!" oder auch "Ich vermisse unseren "Tröstebär" aus der Stammgruppe!" Das ist wunderbar!
Bitte ergänzen Sie folgenden Satz
Caritas in Zeiten von Corona bedeutet für mich.....
….Sprachrohr sein, für die, die gerade nicht gehört werden - unsere Kinder!
… "Wenn jeder dem anderen helfen wollte, wäre allen geholfen."
Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach