Abschluss SoNAh in Gießen
Gießen. Die Caritas in Gießen hat zum Abschluss ihres Projektes "Sozialraumorientierte Netzwerke in der Altenhilfe" (SoNAh) eine positive Bilanz gezogen. "Es wurden viele tolle Angebote für die Südstadt auf die Beine gestellt, die gerade ältere Menschen aus ihrer Einsamkeit holen und nachbarschaftliche Hilfe und bürgerschaftliches Engagement stärken", betonte Caritasdirektorin Eva Hofmann.
Sie dankte den beiden Quartiermanagerinnen Gundula Breyer-Keil und Gisela Lich für ihre "Beharrlichkeit und ihr Engagement". Bei dem 2012 gestarteten Projekt der Caritas im Bistum Mainz ging es darum, älteren Menschen einen längeren Verbleib in ihrem vertrauten Umfeld und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Der Caritasverband Gießen war auch mit einem weiteren Projekt in Friedberg beteiligt.
In Gießen entstanden der Südstadttreff und das Café Anna mit vielfältigen Angeboten. Breyer-Keil und Lich stellten mit vielen ehrenamtlich Aktiven und mit Kooperationspartnern - unter anderem in der wieder aktivierten Südstadtkonferenz - ein umfangreiches Programm auf die Beine. Sowohl Bewohnerinnen und Bewohner von St. Anna und Maria Frieden als auch Menschen aus dem umliegenden Wohngebiet konnten und können Südstadtspaziergang, Strick-, Spiel-, Reise-, Literatur- und Smartphone-Cafés, Walkingrunden, Oster- und Adventsmärkte, Konzerte im Park, Familienbrunch, Tanztees und Caféhausmusik und vieles mehr besuchen. Meist, so betonte Breyer-Keil, kamen die Ideen von den Menschen selbst und wurden und werden auch oft von diesen mit umgesetzt.
Bistumsweit entstanden im Rahmen von SoNAh an 15 Standorten gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern fast 150 Projekte, die das Leben im Quartier verbessern. Fast 1000 Ehrenamtliche brachten sich ein und sorgten dafür, dass ein WIR-Gefühl entstehen konnte. Es fanden in allen Standorten Bürgerversammlungen und Zukunftswerkstätten statt, an denen sich viele Menschen beteiligten. Sie entwickelten gemeinsam Vorschläge für das Quartier und setzten diese später auch um. Der Caritasverband für die Diözese Mainz und die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung unterstützten das Projekt mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro.
"Mit dem Projekt SoNAh haben wir das Miteinander im Quartier befördert, ehrenamtliche Ressourcen dabei miteinbezogen", erklärte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick. "Es sind neue Angebote und Kontaktmöglichkeiten entstanden und unterschiedliche Personen und Gruppen miteinander ins Gespräch gekommen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinden war dabei ganz wichtig. So konnte die Lebensqualität vieler Menschen im Quartier verbessert werden. Auch wenn das Projekt nun ausläuft, werden wir auf diesem Weg weitergehen."
Wenn das bistumsweite Projekt in diesem Jahr endet, sollen die neu entstandenen Netze weitertragen. Auch in Gießen soll es weitergehen - aber wie ist noch offen, denn die Finanzierung ist noch nicht geklärt. Ein Antrag auf einen Zuschuss beim Deutschen Hilfswerk sei gestellt, vor Mai sei aber nicht mit einer Entscheidung zu rechnen, berichtete Eva Hofmann.
Gundula Breyer-Keil erzählte von Überlegungen, das Café Anna zu einem Stadtteilcafé auszubauen, da in der Südstadt ein Treffpunkt fehle. Es gebe auch keinen Seniorentreff der Stadt wie in anderen Stadtteilen. Sie schlug Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz vor, hier mit der Stadt nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. (ak)