Im Jahr 1975 markierte die "Psychiatrie-Enquete" einen historischen Wendepunkt in der psychiatrischen Versorgung in Deutschland. Sie war Auftakt eines tiefgreifenden Reformprozesses, der die Deinstitutionalisierung, die Entwicklung gemeindenaher Angebote und die Stärkung der Rechte psychisch erkrankter Menschen in den Mittelpunkt rückte.
50 Jahre später möchten wir innehalten, zurückblicken - und zugleich den Blick nach vorn richten.
Gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft, Praxis und Betroffenenperspektive wollen wir diskutieren:
• Was wurde erreicht?
• Wo stehen wir heute?
• Und wie gestalten wir die (Sozial)Psychiatrie der Zukunft - partizipativ, menschenwürdig und inklusiv?
Es erwarten Sie spannende Vorträge, ein trialogisches Gespräch und Raum für Austausch und Vernetzung.
Das Programm:
09:30 Uhr Come together
10:00 Uhr Begrüßung durch Sabine Hartmann, Referentin Eingliederungshilfe und Psychiatrie des Caritasverbands für die Diözese Mainz e.V.
10:15 Uhr Vortrag von Christian Reumschüssel-Wienert
Vorstand Berliner Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (BGSP), Diplom-Sozialwirt, Diplom-Soziologe
"Der Weg zur Psychiatrieenquête - Gesellschaft, Politik und Psychiatriereform in der BRD."
11:15 Uhr Kaffeepause mit Austausch
11:30 Uhr Trialogisches Gespräch
EX-IN Genesungsbegleitung CV Darmstadt; Angehörigenvertretung; Psychiatriekoordinatorin Kirstin Hörberg, Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Bergstraße; Stefan Feld, Vorstand Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz
12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Vortrag von Nils Greve
Vorsitzender des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Diplom-Psychologe, Systemischer Lehrtherapeut
"Von separaten Hilfen zu SGB - übergreifenden Komplexleistungen"
Das System der Hilfen für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen ist in Deutschland gut ausgebaut und vielfältig. Sein Potenzial wird aber vielfach dadurch begrenzt, dass Behandlung (SGB V), Teilhabeförderung (SGB IX), Familienhilfen (SGB VIII), Pflege (SGB XI) und Hilfen zur Arbeit (SGB II/III) getrennt voneinander organisiert und nach unterschiedlichen Regeln geplant und finanziert werden. Der Vortrag berichtet über erste Ansätze zur Überwindung dieser Zersplitterung.
14:00 Uhr Vortrag von Ulla Wenn
Pflegeexpertin APN M.sc., Vitos
"Stationsäquivalente Behandlung - Therapie in den eigenen vier Wänden"
Seit dem 1. Januar 2018 ist die stationsäquivalente psychiatrische Behandlung in Deutschland möglich. In diesem Vortrag werden die wesentlichen Vereinbarungen zu dieser Behandlungsform gemäß § 115d Abs. 2 SGB V vorgestellt. Zudem wird deren praktische Umsetzung innerhalb der stationsäquivalenten Behandlung bei Vitos Rheingau ("Behandlung Zuhause") erläutert.
14:30 Uhr Kaffeepause mit Austausch
14:45 Uhr World Cafe: Austausch zu aktuellen Themen
15:45 Uhr Rückmeldungen aus dem World Cafe
16:00 Uhr Ausblick, Abschluss
Zielgruppe
Mitarbeitende der (Sozial)Psychiatrie und weitere Interessierte
Max. Teilnehmerzahl
60
Kosten
39,00 Euro
Veranstaltungsnummer
SP 25_2711