Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände Rheinland-Pfalz
12. Februar 2021
Mehr Unterstützung für Kinder suchtkranker Eltern gefordert
Caritas in Rheinland-Pfalz unterstützt Aktionswoche
Mainz. Im Rahmen einer bundesweiten Aktionswoche vom 14. bis 20. Februar wird der Blick auf die Situation der deutschlandweit mehr als 2,6 Millionen Kinder und Jugendlichen mit suchterkrankten Eltern gelenkt. Auch die Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände in Rheinland-Pfalz (AGCV) beteiligt sich an der Aktion unter der Überschrift "Vergessenen Kindern eine Stimme geben" und fordert mehr Unterstützung für betroffene Familien. "Bisher sind Angebote für Kinder und ihre Familien auf Spenden und Einzelförderungen angewiesen. Es braucht klar geregelte Hilfestrukturen und verlässliche Finanzierungsmodelle", forderte Nicola Adick, Vorsitzende der AGCV und Caritasdirektorin für die Diözese Mainz am Freitag.
Initiatorin der Aktionswoche ist die Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien in Deutschland, Nacoa. Sie verweist darauf, dass in der Pandemie viele Familien ohnehin unter Druck stehen. Für die von Suchterkrankung betroffenen Familien - und besonders für die Kinder - sind soziale Isolation und Unberechenbarkeit alltägliche Belastungen und wirken sich nun ungleich schwerer aus. Betroffene Kinder benötigen zu einem frühen Zeitpunkt Hilfe und verlässliche Ansprechpersonen. Ansonsten besteht ein erhöhtes Risiko, eine psychische Erkrankung oder eigene Abhängigkeitserkrankung zu entwickeln. Durch Unterstützungsstrukturen innerhalb und außerhalb der Familie können sich die Kinder trotz der Belastungssituation zu gesunden Erwachsenen entwickeln, wie Studien belegen.
Die Suchtberatungsstellen der Caritasverbände in Rheinland-Pfalz bieten mit ihren Angeboten betroffenen Kindern und ihren Familien Unterstützung an. So gibt es verschiedene Gruppenangebote, in denen sich betroffene Kinder austauschen können und die Möglichkeit haben, geschulte Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen zu finden. Auch werden suchtranke Eltern dabei unterstützt, trotz ihrer Erkrankung für ihre Kinder sorgen zu können.
Diese Hilfe wird auch in der Pandemie aufrechterhalten. "Wir sind für unsere Kinder und Jugendlichen auch in der Zeit der Kontaktbeschränkungen da und nutzen verschiedene Wege vom Brief über den Online-Austausch bis zum Treffen draußen, um mit ihnen in Kontakt zu bleiben", sagte Frank Ohliger-Palm, Leiter der Kindergruppe "Quasselsuse" und Jugendgruppe "Courage" beim Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe in Bad Kreuznach.
Auch wenn die Politik in Rheinland-Pfalz die Situation der Kinder mit suchterkrankten Eltern mittlerweile erkannt hat: "Die Finanzierung von Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien muss Teil einer gut ausgebauten Suchthilfe und somit Teil der Gesundheitsförderung werden", sagte Diözesancaritasdirektorin Adick. "Damit es auch auf Dauer gelingt, betroffenen Kindern und ihren Eltern verlässlich zur Seite zu stehen."
Bei Rückfragen:
Kerstin Öhl
Referentin Suchthilfe beim Caritasverband für die Diözese Mainz
Telefon: 06131 2826-310
kerstin.oehl@caritas-bistum-mainz.de
Pressemitteilung
Mehr Hilfe für Kinder suchtkranker Eltern gefordert
Erschienen am:
12.02.2021
Herausgeber:
Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände Rheinland-Pfalz
Geschäftsstelle
Bahnstraße 32
55128 Mainz
+49 6131 2826-256
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