Ungebrochener
Beliebtheit in der Bevölkerung von Darmstadt und seinem Umland erfreut sich das
Marienhospital in Darmstadt. Steigende Zahlen in fast allen Bereichen, in denen
das Krankenhaus tätig ist, legte die Leiterin der Klinik, Schwester Liberata
Ricker, auf einer Pressekonferenz am 25. April 2007 vor. Bekannt und beliebt
ist das mit 120 Betten eher kleine Krankenhaus insbesondere als Geburtsklinik.
„Wir werden in dem Bemühen nicht nachlassen, versicherte Schwester Liberata,
Müttern bzw. Eltern in unserer Entbindungsstation eine Synthese aus angenehmer
Atmosphäre und modernster medizinischer Ausstattung plus hervorragendem
Personal zu bieten“.
Als
Beispiel für die gute und innovative Diagnosetechnik stellte der leitender Arzt
Dr. Manfred Klein das neue Ultraschallgerät der Klinik vor, das nicht nur
dreidimensionale Bilder zu zeigen imstande ist, sondern sogar Bewegungsabläufe
des Kindes vor und während der Geburt in höchster Qualität liefern kann.
Zusammen mit dem Kinderkardiologen Dr. Elmo Feil erläuterte Schwester Liberata
das ab August anlaufende Projekt einer „Screening“ genannten kardiologischen
Reihenuntersuchung aller in dem Krankenhaus geborenen Kinder auf Herzfehler.
Die auf modernster Ultraschall-Diagnose beruhende Untersuchung sei absolut ungefährlich,
schmerzfrei und unschädlich, sagte Dr. Feil. Den meisten Eltern werde die
Untersuchung Sicherheit bringen, dass ihr Kind ein gesundes Herz hat.
Frühzeitig aufdecken und einer raschen Behandlung zuführen könne man die
Kinder, die angeborene Herzfehler und Gefäßanomalien haben. Das betreffe etwa
jedes 100. Neugeborene.
Dr.
Elmo Feil, der als Konsiliararzt der Klinik verbunden ist und seine Praxis auf
dem Klinikgelände eingerichtet hat, ist einer von acht Kinderkardiologen in
Hessen und „einziger Kinderkardiologe zwischen Frankfurt und Heidelberg“. Er verspricht
sich von dem Projekt wesentlich sicherere Erkenntnisse zur Gesundheit des
Herzens von Neugeborenen, als sie jetzt möglich sind. Mit den derzeit üblichen
Vorsorgeuntersuchungen würden nur etwa ein zehntel der tatsächlich vorliegenden
Herzerkrankungen erkannt. Mit den geplanten Screening-Untersuchungen von
Baby-Herzen könne zum Beispiel der „plötzliche Kindstod“, vor dem viele Eltern
Angst haben, ausgeschlossen werden. Schwester Liberata und Dr. Feil ist es
gemeinsam gelungen, die hessische Sozialministerin Silke Lautenschlager für das
Projekt zu interessieren, so dass es im August starten kann.
Das
Marienhospital, das von den „Schwestern von der Göttlichen Vorsehung“ getragen
wird und als korporatives Mitglied dem Caritasverband für die Diözese Mainz
angehört, ist ein Belegkrankenhaus. Das bedeute, so erläuterte der leitende
Arzt Dr. Manfred Klein, dass die behandelnden Ärztinnen und Ärzte frei
praktizierten, ihre Behandlungen und Eingriffe aber im Marienhospital
durchführten. Für die Patientinnen und Patienten habe das den Vorteil, dass sie
durch den gleichen Arzt ihres Vertrauens, den sie sich ausgesucht haben, auch
im Krankenhaus behandelt werden. Die Ärzte könnten auf erstklassige Diagnosegeräte
in der Klinik zurückgreifen. Sie könnten das Marienhospital zur stationären
Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten wählen und ebenso ambulante
Operationen durchführen, die über die Möglichkeiten einer normalen Praxiseinrichtung
hinausgehen. Die Belegärzte wünschten sich einen Ort, an dem die
Voraussetzungen für erfolgreiches Arbeiten gegeben sind, sagte Dr. Klein und
betonte: „Das ist hier der Fall“.
Derzeit
behandelten neunzehn Belegärzte im Marienhospital: acht Gynäkologen, fünf Chirurgen,
vier Internisten und zwei Anästhesisten. Die Belegärzte seien für ihre Patienten
rund um die Uhr abrufbar. Darüber hinaus werde die Rund-um-die-Uhr-Versorgung
durch einen „nachgeordneten ärztlichen Dienst“, meist Assistenzärzte,
sichergestellt.
2006
seien zur stationären Behandlung 5551 Menschen im Marienhospital gewesen, sagte
Schwester Liberata. Genau 1320 Kinder seien 2006 in der Klinik zur Welt gekommen.
Das seien zwar weniger als im Vorjahr, entspreche aber dem Trend. Für 2007 sei
die Zahl der Neugeborenen wieder stark zunehmend. Insgesamt seien 5893
ambulante Behandlungen im Jahr 2006 durchgeführt worden. Die Augenheilkunde
habe dabei den deutlichsten Zuwachs von 2409 auf 2703 Fälle zu verzeichnen, gefolgt
vom Bereich Röntgen und Endoskopie, in dem 2123 Patienten zur Diagnose im
Marienhospital gewesen seien, 117 mehr als im Vorjahr. Zuwachsraten habe es
auch in der Frauenheilkunde und in der Chirurgie gegeben, während die
Fallzahlen in der Orthopädie und der Chemotherapie rückläufig gewesen seien.
Die durchschnittliche Verweildauer bei stationären Eingriffen habe 5,4 Tage
betragen.
J. Otto Weber
Kontakt:
Marienhospital
Darmstadt, Martinspfad 72, 64285 Darmstadt
Fon: 06151/406-0, Fax: 06151/406-104
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